Kurzfilm-Festival „Flechtkultur – Weaving Culture“

Dieses neue Format hatte 2022 seine Premiere in Lichtenfels zum Flecht-Kultur-Festival im Rahmen des alljährlichen internationalen Korbmarkts.

Die bisher gezeigten Filme kann man in unserer Mediathek ansehen. Die dritte Auflage findet in diesem Jahr ganz klassisch und mit Popcorn im Kino Neue Filmbühne in Lichtenfels statt

Fünf beachtenswerte, teils berührende Beiträge zeigten eindrucksvoll, wie dieses Format die Geschichte des Flechtens und die diversen Flechtkulturen Europas einem breiten Publikum näher gebracht werden kann. Das Korbmarkt-Komitee fasste sehr schnell den Beschluss, das Kurzfilm-Festival fortzuführen. Eine sehr weitsichtige Entscheidung.

Jennifer Rubach, selbst Absolventin der Berufsfachschule in Lichtenfels, führte absolut professionell durch das Programm, führte Interviews mit den anwesenden Filmschaffenden und teilte Hintergründe zu den Programmteilen mit – und das zweisprachig in deutscher und englischer Sprache. Und sie trug selbst einen filmischen Beitrag zum Festival bei, ein „Making-of“ der Abschlussstücke ihres Jahrgangs – beeindruckend.

Ein Film von unseren französischen Freunden vom CDPV mit dem Titel „Vom Zweig zum Korb“ zeichnete chronologisch und vollständig den langen Weg von der Weide am Baum bis hin zum fertigen Korb auf dem Markt. Ein beeindruckender und wichtiger Beitrag.

Einen tollen dokumentarischen Film über die sehr lange Tradition des Flechtens mit Fichtenwurzeln und Holzspänen im polnischen Südwesten brachten unsere Freundinnen der Organisation Serfenta (Polen) mit. Sehr eindrucksvoll zeigt er die Bemühungen von Serfenta, diese Flechtkultur zu erhalten und ihm eine Zukunft zu geben. Beispielgebend!

Ganz bekannt sind die dokumentarischen Filmwerke von Carlos Fontales (Spanien), der über Jahrzehnte sein Heimatland bereiste, immer auf der Suche nach den sehr vielfältigen, regional unterschiedlichen Flechttraditionen, wie sie sich aus dem Flechten von Gebrauchsgegenständen entwickelten. Mit gut 40 Minuten zwar etwas länger, dafür mehr als beeindruckend. Ein tiefer Einblick in die Seele der Flechtkultur Spaniens.

Eine regelrechte Weltpremiere lebte das Festival-Publikum mit dem Beitrag von L’Oseraie du Possible, einem Zusammenschluss von rund 30 Flechterinnen und Flechtern aus dem Süden Frankreichs, die sehr an der Steigerung der Wertschätzung für das Flechthandwerk in der Gesellschaft arbeiten, z.B. mit Projekten in Schulen. Ein geniales Projekt ist ihr Beitrag zum Kurzfilm-Festival 2022 „A strand of hope“ – ein Hoffnungszweig. Das Besondere daran: ein komplett von Hand gezeichneter „Zeichentrickfilm“!