Alma Vida – eine Riesin für Lichtenfels

Am Mittwoch, den 19. Juli traf sich eine kleine Gruppe Menschen vor der Wiese an der Stadtpfarrkirche. Am Abend trafen sich viele Menschen am selben Ort – was war der Grund?

Die kleine Gruppe baute das diesjährigen Flechtkunst-Großprojekt auf. Die größere Gruppe traf sich zur Übergabe der Verantwortung.

In diesem Jahr repräsentiert das Großprojekt eine belgische Flechttradition – das Flechten von Riesen. In Belgien ist die Tradition der Riesen seit vielen Jahrhunderten lebendig. Heute schätzt man, dass es mehr als 1.500 davon noch in unserem Nachbarland gibt. Sie sind ein unverwechelbarer Teil der Festkultur in Flandern. Sie repräsentieren meist Gemeinschaften und gesellschaftliche Gruppen, die auch Verantwortung für ihren „Mitbewohner“ übernehmen.

Und ab heute gibt es auch eine Riesin, die die Identität der Deutschen Korbstadt Lichtenfels und der gesamten Flechterregion am Obermain repräsentiert: das Flechthandwerk. Sie steht sinnbildlich für die Zukunft dieses Kunsthandwerks, das seit 2016 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands steht. In Lichtenfels befindet sich die einzige Berufsfachschule in Europa, in der man diesen kreativen Beruf mit all seinen Facetten erlernen kann. Mit der Ausbildung wird hier für die Zukunft des Flechthandwerks vorgesorgt.

Und es sind überwiegend Frauen, die heute diese Ausbildung absolvieren. Man kann also durchaus sagen: „Die Zukunft des Flechthandwerks ist weiblich“. Deshalb steht hier eine Riesin! Und die Berufsfachschule übernimmt die Patenschaft! Da greift Eines ins Andere!