In der Ausstellungsreihe zum Thema Flechtkultur, die 2023 im Stadtschloss Lichtenfels im neu gestalteten Ausstellungsraum „Rittersaal“ ihren Platz hat, zeigt der Bundesinnungsverband des deutschen Korbmacher- und Flechtwerkgestalterhandwerks, warum das Flechthandwerk seit 2016 seinen Platz in der UNESCO-Liste des „immateriellen Kulturerbes“ Deutschlands hat. Mit dieser Ausstellung versucht man, auf die vielen Facetten des Handwerks einzugehen, die es zu einem Kulturerbe nicht nur in Deutschland machen.
Was ist ein „immaterielles Kulturerbe“? Ist Kulturerbe ein „Erhaltenswert“ oder entwickelt es sich weiter? Was bedeutet „Tradition“ und was hat das mit der Zukunft des Flechthandwerks zu tun? Auf diese und viele weitere Fragen findet man Antworten. Bleiben Fragen offen, kann man die den Protagonisten der Ausstellung bei einer Sonder-Öffnungszeit mit Führung und Catering stellen.
Kommen – Sehen – Fühlen – Verstehen
Noch vor weniger als hundert Jahren waren Körbe und geflochtene Behälter allgegenwärtig. Es gab keinen Kunststoff bzw. war der nicht massentauglich. Ob für Ernte, Fischfang, Warenpräsentation und Transport – für alles gab es regional gefertigte geflochtene Lösungen.
Vor einigen Jahrzehnten waren Kunststoffe aus Erdöl und Erdgas billig und schnell herzustellen. Sie ersetzten sehr schnell bei vielen Einsätzen die Körbe. Öl und Gas war schier unendlich. Heute erkennt man die gravierenden Nachteile dieses Booms, und man versucht dringend, Ersatz dafür zu finden. Dabei liegt es auf der Hand …