Weidendom für Lichtenfels

Gestalten mit lebender Weide ist mit Sicherheit eine der Disziplinen des Flechthandwerks. Wie bei der Herstellung eines Korbes geht es auch hier um die „Zähmung“ der Weide zu unserem Nutzen. Während der Korb aus abgeschnittenen Weidenzweigen entsteht, geht es beim Bauen und Gestalten mit lebender Weide darum, der Weide in ihrem Wachstum eine Weg vorzugeben. Eine spannende Sache, das Arbeiten mit „Lebewesen“!

Während ein Korb – einmal hergestellt – seine Form wie sein Aussehen nicht mehr ändert, ist das bei Bauwerken aus lebender Weide völlig anders. Die Weide wächst und wächst stetig weiter. Will man die gegebene Form beibehalten, ist Pflege nötig. Die Form verdichtet sich, wird stabiler und „macht was her“.

Hat man kein Interesse mehr oder gibt das Bauwerk auf, entsteht keine Bauruine, sondern die Weide wächst einfach weiter und bleibt ein Teil des Ökosystems. Das ist schon sehr beeindruckend, denkt man darüber nach.

Lange wünschten sich viele Lichtenfelserinnen und Lichtenfelser ein solches Bauwerk. Ein Weidendom ist nichts Neues. Die Pioniere Marcel Kalberer und Hans-Peter Sturm begann vor einigen Jahrzehnten mit dieser Art der Architektur. Aus einem spannenden Experiment entwickelte sich ein „Baugeschäft“.

Die Firma „Sanfte Strukturen“ entwickelte sich aus der Pionierarbeit von Marcel Kalberer. Heute hat die Tochter das Unternehmen übernommen. Und diese Firma wird den Weidendom in Lichtenfels planen und den Bau begleiten.